Die Herzintelligenz entdecken
Das Herz besitzt ein eigenes und vom Gehirn unabhängiges Nervensystem. Dieses kommuniziert mit dem Gehirn, insbesondere mit dem limbischen System und der Großhirnrinde. Wissenschaftliche Untersuchungen haben gezeigt, dass es einen Zusammenhang zwischen Emotionen und bestimmten Herzrhythmen gibt. Emotionen wie Wut, Traurigkeit, niederes Selbstwertgefühl, Frustration, Ärger usw. führen zu inkohärenten (disharmonischen) Frequenzmustern. Emotionen von Freude, Liebe, innerem Frieden, Vertrauen und Sicherheit erzeugen Frequenzmuster im Herzen, die ein hohes Maß an Kohärenz, also Ordnung, aufweisen.
Mithilfe der HRV – Messung gelingt es heute leicht, das Maß der Ordnung im Herzrhythmus zu messen und durch eine 5-Schritte-Methode zu erhöhen.
Die aus den USA kommenden Denkansätze stützen sich darauf, dass das Herz in seiner Entwicklung von der befruchteten Eizelle bis zum reifen Organismus vor dem Gehirn gebildet wird. Außerdem ist es mit einer Leistung von 2,4 Watt die stärkste elektromagnetische Kraftquelle im Organismus. Das erzeugte Reizfeld lässt sich in allen (!!!) menschlichen Zellen nachweisen, was Mediziner wie selbstverständlich nutzen, wenn sie „Herzströme“ (EKG) messen. Das vom Herz erzeugte elektromagnetische Feld (= zweite Ebene) wird auch von anderen Menschen wahrgenommen, was entsprechende Hirnstrommessungen (EEG) belegen. Manche Menschen können die von anderen Personen ausgehenden elektromagnetischen Signale auch bewusst wahrnehmen, was sich in sprachlichen Floskeln widerspiegelt wie: „es liegt Spannung im Raum“. Innerhalb eines Organismus sind die elektromagnetischen Wellen des Herzens stärker als die des Gehirns. Vieles spricht dafür, dass Missempfinden und Symptome auftreten, wenn die unterschiedlichen im Körper erzeugten Schwingungen (Herz, Gehirn, Atmung) nicht im Einklang sind. Umgekehrt treten bei Gleichklang Wohlbefinden, „Flow“ = Gefühl des Fließens, Kreativität und viele andere günstige Zustände auf. Eine solche Situation beschreibt man auch als „Kohärenz“ (Stimmigkeit, Ordnung).
Die HRV ist der natürliche Aufstieg und Fall der Pulsfrequenz, Antwort auf Atmung, Blutdruck, Hormone, Stress und Gefühle. Bei gesunden Menschen erhöht sich der Puls bei der Einatmung, während er sich bei der Ausatmung verringert. Je größer die Pulsveränderlichkeit, desto gesünder das Herz- und Nervensystem. Die HRV spiegelt die allgemeine und gesamte psycho-physiologische Gesundheit wieder. Ein robustes HRV zeichnet ein Gleichgewicht zwischen dem sympathischen (Kampf oder Flucht) und dem parasympathischen (Entspannung) Nervensystem auf. Durch zu viel Stress ist der Sympathikusnerv zu aktiv. Die Folge: zu viele Stresshormone wie Adrenalin und Kortisol werden frei und der Mensch ist gestresst, übernervös, gereizt, etc. Der Alltag stresst immer mehr, kann nicht mehr so gut bewältigt werden und es können Ängste auftreten.
Ist der Parasympathikusnerv aktiver, werden vermehrt die Glückshormone wie Serotonin und Endorphine frei. Der Mensch ist hier in Harmonie und meistert die Alltagssituationen besser. Es gibt überzeugende Beweise für die Kommunikation zwischen Nerven- und Immunsystem. In der Tat bildet die Interaktion zwischen dem Nerven- und Immunsystem die physiologische Grundlage der psychosomatischen Medizin.
Das Üben einer spezifischen Atmungstechnik, der 5-Schritte-Methode, vermag das „Autonome Nervensystem“ wieder so ins Gleichgewicht zu bringen, dass sich Harmonie körperlich, seelisch wie geistig einstellt und der Mensch in völliger Gesundheit ist. ER LEBT mit seinem sozialen Umfeld in Harmonie und trägt somit zu einer friedlichen, harmonischen Welt bei. Um diese Harmonie auszustrahlen ist nicht der uns bekannte Intelligenzquotient so wichtig. Viel mehr zählt die Aktivität des Emotionalquotienten, der unseren Kopf und unser Herz in Einklang schwingen lässt. Ist der Emotionalquotient aktiver als der Intelligenzquotient, dann ist die Herzintelligenz aktiviert.
Die Herzratenvariabilität ist heute in der Schulmedizin eine anerkannte Maßeinheit für die mental-körperliche Gesundheit; und auch für unsere Fähigkeit Stress regulieren zu können. Die traditionelle chinesische Medizin (TCM) kennt und nutzt die HRV schon mehr als 2.000 Jahre. Seitdem ist der Zusammenhang von Herz, Gehirn und Atmung bekannt. Eine bewusste Atmung ist der Schlüssel für effiziente Stressbewältigung. Die Techniken bauen auf Achtsamkeits- und Atemtechniken der alten asiatischen Philosophien auf und schulen die Fähigkeit mit der Aufmerksamkeit voll im Hier und Jetzt, voll in der Gegenwart, zu sein. Dies löst negative Gedanken und Gefühle auf, und fördert das psychische und körperliche Wohlbefinden auf einem sehr wirksamen Weg. Man kann also durch gezieltes Atmen erreichen, dass Atmung und Herzschlag den Zustand der Kohärenz erreichen – das wirksamste Mittel gegen Streß.
Durch den Einsatz spezieller Biofeedback-Geräte braucht man keinen “Meditationsmeister” mehr, der während der Übung kontrolliert. Das Biofeedback gibt ständig Informationen darüber, ob die Übung richtig durchgeführt wird oder nicht.
Wissenschaftliche Untersuchungen weisen die positiven Ergebnisse der Herzkohärenz-Techniken nach und wurden international in medizinischen Fachzeitschriften veröffentlicht. Dr. Bruce Lipton, Biologe der Stanford Universität/Kalifornien, fand als Ergebnis seiner Recherchen heraus, dass über 95 % aller Krankheiten aufgrund von Stresserzeugung im körpereigenen autonomen Nervensystem verursacht werden.
© Copyright by Anghelika Ueberdick, Witten, 2008