Autor: Patric Warten, Heilpraktiker www.heilpraktiker-oberstenfeld.de
Die Osteoporose ist eine systemische oder örtliche Skeletterkrankung, die durch krankhaften Schwund von Knochenmasse gekennzeichnet ist. Es kommt zu einer Verschlechterung der Mikroarchitektur des Knochengewebes. Die Folge ist eine Zunahme der Knochenbrüchigkeit.
Der Knochen
Der Knochen besteht aus einer äußeren Schicht, der Knochenrinde und einem innen gelegenen Geflecht aus Knochenbälkchen, die so angeordnet sind, dass sie Druck und Zugkräfte optimal entgegenwirken können. Die Knochenbälkchen bewirken eine hohe Stabilität bei geringem Materialeinsatz. Die Knochenbälkchen nehmen unter der Osteoporose ab und werden dünner, durchlöchert oder lösen sich ganz auf. Somit verliert der Knochen an Stabilität, das Knochenbruchrisiko steigt.
Der Knochen besteht hauptsächlich aus einem Kollagen (ein Eiweiß) in dem Kalzium, Phosphat, Magnesium, und Natrium eingelagert sind. Der Knochen weist neben seiner Stabilität auch eine gewisse Elastizität auf. Einwirkende Kräfte können dadurch etwas abgepuffert werden, dadurch wird das Knochenbruchrisiko reduziert. Um das 35. Lebensjahr erreicht die Knochenmasse ihr Maximum. Danach ist ab dem vierten Lebensjahrzehnt mit einem kontinuierlichen Rückgang der Knochenmasse zu rechnen. Durch verschiedene Risikofaktoren (siehe unten) kann dieser Knochenabbau beschleunigt werden. Bei Frauen wirkt sich zusätzlich belastend die hormonelle Umstellung in den Wechseljahren und danach aus.
Risikofaktoren für eine Osteoporose
• Östrogenmangel
Östrogen ist ein Hormon das bei Frauen mit einsetzen der Wechseljahre immer weniger gebildet wird. Östrogen ist auch am Knochenstoffwechsel beteiligt.
Auch Kinderlosigkeit steigert das Risiko an einer Osteoporose zu erkranken.
• Bewegungsmangel
Sitzende, stehende, bewegungsarme Tätigkeiten, ohne körperlichen Ausgleich in der Freizeit. Langfristige Bettruhe.
• Ernährung
Kalziumarme Ernährung mit wenig Milch und Milchprodukten.
Phosphat- (Cola, Wurst, Ketchup) und proteinreiche (Fleisch, Wurst) Kost.
• Körperbau
Menschen mit einem schlanken Körperbau, Untergewicht.
• Genussmittel
Chronischer Missbrauch von Alkohol, Nikotin und Koffein begünstigt die Osteoporose.
• Medikamente
Kortison auch Heparin und Abführmittel (Abhängig von Dosis und Dauer)
• Erkrankungen
Schilddrüsenüberfunktion, Überfunktion der Nebenschilddrüsen, Zuckerkrankheit und Nierenerkrankungen.
Erkrankungen des Magen- Darmtraktes, Leberzirrhose, sowie Krebserkrankungen können das Risiko für die Entstehung einer Osteoporose erhöhen.
Naturheilkundliche Therapie der Osteoporose
1. Ernährung
a) Kalziumreiche Kost
Milch und Käse sind wichtige Kalziumlieferanten.
b) Phosphor
Phosphor ist auch im Knochen enthalten. Über die Ernährung nehmen wir zu viel an Phosphor (Wurst, Cola, Fertigprodukte, Fastfood) zu uns. Phosphor stört die Verwertung von Kalzium aus der Nahrung. Kalzium geht somit verloren und fehlt den Knochen.
c) Magnesium
Magnesium ist ebenfalls wichtig für die Knochen. Magnesiumreiche Lebensmittel sind alle grünen Gemüse, Kartoffel, Vollkornprodukte, Milchprodukte und Bananen.
d) Milchzucker
Milchzucker verbessert die Kalziumresorption aus dem Darm ins Blut.
e) Milchsäure
Fördert die Resorption und Verwertung von Kalzium aus der Nahrung. Nahrungsmittel die Milchsäure enthalten sind: Dickmilch, Buttermilch, Kefir, Joghurt, Sauermilch, Sauerkraut.
f) Vitamin D
Vitamin D unterstützt das Parathormon, ein Hormon das auch am Knochenstoffwechsel beteiligt ist. Außerdem unterstützt es die Aufnahme von Kalzium aus dem Darm ins Blut.
Nahrungsmittel die Vitamin D enthalten sind z.B. Makrele, Hering und Lachs. Auch Milch, Eier, Butter und Margarine.
g) Eiweiß
Im Knochenkollagen ist Eiweiß enthalten und somit ist auch Eiweiß für die Knochen wichtig. Bedingt durch unsere Zivilisationskost nehmen viele Menschen zu viel Eiweiß zu sich. Eine erhöhte Eiweißzufuhr führt zur vermehrten Kalziumausscheidung mit dem Urin
h) Kalziumräuber
Phytinsäure und Oxalsäure sind Stoffe die in vielen Nahrungsmitteln enthalten sind und im Verdauungstrakt Kalzium binden. Dem Körper wird dadurch Kalzium entzogen.
Phytin- und Oxalsäure kommt in folgenden Nahrungsmitteln vor: Haferflocken, Vollkornmehle, Mais, Spinat, Mangold roten Beten, Rhabarber, Kakao, Schokolade und Kleie.
Vorsicht auch mit Alkohol, Zigaretten, Kaffe und schwarzem Tee.
2. Bewegung
Körperliche Belastung führt zu Knochenaufbau, d.h. die Knochendichte steigt. Körperliche Minderbelastung führt zu einer Senkung der Knochendichte.
Treiben sie Sport. Joggen, Walking, Skilanglauf sind empfehlenswerte Sportarten.
Auch ganz allgemeines bewegen ist sehr wichtig. Lassen sie öfters mal ihr Auto stehen, benutzen sie die Treppe statt dem Aufzug. Bei etwas weiteren Strecken das Fahrrad verwenden.
Tägliche körperliche Belastung ist sehr wichtig in der Osteoporosetherapie. Je häufiger sie dies tun je besser.
Körperliches Training verbessert auch die motorischen Fähigkeiten wie Koordination, Kraft, Beweglichkeit und Ausdauer. Sie bleiben dadurch Leistungsfähiger und beweglicher, das allgemeine Wohlbefinden ist verbessert.
Herz und Kreislauf werden durch körperliche Aktivitäten gestärkt, den Gelenken tut Bewegung auch gut.
Falls sie öfters Schmerzen aufgrund der Osteoporose haben, bewegen sie sich viel im Wasser. Auf jeden Fall ist viel Bewegung in jedem Stadium der Osteoporose wichtig. Sie muss auf den jeweiligen Schweregrad der Osteoporose abgestimmt sein.
Sportarten mit Wettkampfcharakter, sowie Sprungsportarten sind zu meiden.
3. Physiotherapie / Physikalische Therapie
a) Rückengerechtes Verhalten
Die Wirbelsäule ist das Achsorgan des Menschen. Die Last des Rumpfes und des Kopfes
sollte gleichmäßig auf jedem Wirbel verteilt sein, Biegebeanspruchung sollte vermieden werden.
Durch rückengerechtes Verhalten soll ein Osteoporosebuckel vermieden oder zumindest
minimiert werden, um somit der Gefahr eines einbrechens der Wirbel entgegenzuwirken.
b) Gymnastik und med. Trainingstherapie
Dient zur Kräftigung der Rumpf- und Extremitätenmuskulatur.
c) Schmerztherapie
Massagen, Manuelle Therapie, Thermotherapie (Wärme, Kälte), Elektrotherapie, Schlingentisch, Schröpfen, Fußreflexzonenmassage
4. Phytoöstrogene
Pflanzliche Östrogene (Phytoöstrogene) sollen zumindest einen Teil der fehlenden Östrogene (nach der Menopause) ersetzen. Diese pflanzlichen Östrogene werden aus Soja gewonnen und sind als Sojaextrakt in Drogerien und Apotheken erhältlich.
Die Einnahme von Phytoöstrogenen stellt allerdings keine vollständige Alternative zur ärztlich durchgeführten Östrogen-Substitutionstherapie dar, ist aber frei von Nebenwirkungen.
Östrogene hemmen den vermehrten Knochenabbau.
5. Magnetfeldtherapie
Steigert den Stoffwechsel in den Knochenzellen, was die allgemeine Leistungsfähigkeit der Knochenzellen erhöht. Dem Knochenabbau wird dadurch entgegengewirkt. Magnetfeldtherapie
wirkt auch schmerzlindernd.
Patric Warten, Heilpraktiker in der Region Stuttgart
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